Aufgrund des langen Winters wird dieses Jahr eine eher durchschnittliche Insektensaison erwartet. Dennoch gilt für die etwa 4 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher, die unter einer Insektengiftallergie leiden, höchste Vorsicht. Stiche von Bienen oder Wespen, selbst mehrere, sind für Gesunde ungefährlich -für Menschen, die auf dieses Gift allergisch reagieren, kann jedoch schon ein einziger Stich lebensbedrohliche Folgen haben, so Priv.-Doz. Mag. Dr. Stefan Wöhrl vom Floridsdorfer Allergiezentrum in Wien:
„Etwa vier Fünftel der Patienten machen so genannte große Lokalreaktionen durch. Ein Fünftel der Patienten macht schwere Systemreaktionen, Schockreaktionen durch. Das geht meistens sehr schnell. Das erste Stadium ist die Haut, wo es zu Juckreiz, zu roten Punkten kommt. Stadium zwei kann schon die Atemwege betreffen, und im nächsten Stadium kann es auch das Herz-Kreislaufsystem erfassen, mit Blutdruckabfall, was der Patient symptomatisch meist als Schwindel empfindet. Als weitere Reaktion kommt das Herzrasen dazu, und die schwere Reaktion ist des Schocks ist schließlich ein Herz-Kreislauf-, bzw. Atemstillstand.“
Betroffen kann prinzipiell jeder sein – im Gegensatz zu anderen Allergien kann eine Insektengiftallergie im gesamten Lauf des Lebens entwickelt werden. Besonders gefährdet sind Personen, die beispielsweise von Berufs wegen häufig in Berührung mit dem Gift kommen. Doch eine Insektengiftallergie ist behandelbar - Die so genannte Spezifische Immuntherapie zielt darauf ab, den Körper an das Gift zu gewöhnen und die lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen somit zu verhindern. Meist ist diese Therapie von Erfolg gekrönt, so Wöhrl:
„Die langfristige und wichtigste Methode für alle Personen, die Systemreaktionen durchgemacht haben, ist die Allergieimpfung, auch als Hypersensibilisierung, Desensibilisierung oder Spezifische Immuntherapie bekannt...