Österreich steht, gemeinsam mit vielen anderen europäischen Ländern, in den kommenden Jahren eine der größten Ausbauten seiner Energieinfrastruktur bevor. Da erneuerbare Energiequellen wie Wind- oder Sonnenkraftwerke stetig zunehmen, braucht es auch neue, leistungsfähigere Übertragungsnetze. Auch für die dezentrale Energieerzeugung, etwa aus Photovoltaikanlagen an privaten Hausdächern, braucht es Ausbauten im Verteilernetz. Für Martin Graf, Vorstand der Energieregulierungsbehörde E-Control, ist dieser gigantische Netzausbau einerseits Bedingung für eine erfolgreiche Energiewende, andererseits eine Garantie für die Beibehaltung der Versorgungssicherheit. Graf zu den Kosten des Ausbaus in Österreich:
"Die Verteilnetze haben eine neue Aufgabe, nämlich auch stärker die Erneuerbaren zu integrieren. Dafür sind auch Investitionen notwendig, in einer Dimension, wie wir es vorher noch nicht in dieser Ausprägung hatten. Wir gehen von Investitionen in die Netze in Summe von 8,6 Milliarden Euro bis 2020 aus. Ein Großteil davon in die Verteilernetze, aber auch rund eine Milliarde Euro für die Anbindung der Erneuerbaren sowie 2,5 Milliarden Euro ins Hochrüsten der Übertragungsnetze um die Netze auch für die Zukunft fit zu machen."
Trotz der enormen Ausbaukosten werden sich die Netztarife in den kommenden Jahren für die Konsumenten voraussichtlich "stabil bis leicht erhöhend" gestalten. Die Investitionskosten können zukünftig - neben der herkömmlichen Unternehmensfinanzierung mittels Bankkredite - auch über alternative und innovative Finanzierungsformen erfolgen. Für den E-Control Vorstand wäre dieser Weg sogar wünschenswert, und verweist darauf, dass Netzbetreiber "grundsätzlich wie jedes private Unternehmen ihre Finanzierungsinstrumente frei wählen kann...