Österreich hinkt im EU-Vergleich bei der Kinderbetreuung für unter 3-jährige mit einer Quote von 19,7 Prozent weit hinterher. Die EU-Vorgabe für diesen Altersbereich liegt bei 33 Prozent, gemäß den Barcelona-Zielen hätte Österreich diese Quote bereits 2010 erfüllen müssen. Besonders große Versorgungslücken gibt es bei Betreuungsplätzen für die unter 1,5-jährigen. Für die Unternehmerinnenvertretung in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Frau in der Wirtschaft (FiW), hat auf Grund dieser Studienergebnisse eine rascher, flächendeckender Ausbau von qualitätsvollen Kinderbetreuungsplätzen oberste Priorität. Dazu hat FiW ein 8-Punkte-Forderungsprogramm erstellt, denn "nur ein Mehr an Betreuungsplätzen für die Kleinsten ermöglicht es Müttern, rasch wieder in den Job einzusteigen", so Adelheid Fürntrath-Moretti, Bundesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft, welche die Studie in Auftrag gegeben hat, da es zu diesem Bereich noch keine Zahlen gab. Zu den zentralen Studienergebnissen der Vorstand des Institutes für Familienforschung, Wolfgang Mazal:
"Wir haben institutionelle und nicht-institutionelle Betreuungsformen. Bei den Institutionellen steht im Vordergrund natürlich Kindergrippe und Kindergarten. Bei den Nicht-institutionellen steht im Vordergrund Tagesmütter aber auch Au-pair und familiennahe Betreuungsarrangements. Aufholbedarf gibt es von Region zu Region, von Bezirk zu Bezirk unterschiedlich. Wir stellen einen großen, fast flächigen Aufholbedarf bei der Betreuung von Kindern unter einem Jahr fest. Hier dürfte ein Zusammenspiel von Mentalität in der Bevölkerung, die hier die extrafamiliare Situation eher meidet und einem zu geringen Angebot durch die Institutionen schuld sein...