Erstmalig in Österreich wurde gestern, Dienstag, eine professionelle Fälscherwerkstatt in Österreich ausgehoben. Um 6 Uhr früh erfolgten zeitgleich 13 Zugriffe in Wien sowie einer in Niederösterreich, insgesamt waren 220 Beamte im Einsatz. Dabei wurden unter anderem 366.310 Euro Falschgeld, gefälschte Urkunden und eine Schusswaffe sichergestellt. Innenministerin Johanna Mikl-Leiter über die Täter:
„Eine zwölfköpfige Tätergruppe konnte dingfest gemacht werden – vom Produzenten über die Vermittler bis zu den Verteilern. Anfangs konzentrierte sich diese Tätergruppe auf die Fälschung von Dokumenten und Urkunden, erst später haben sie sich im Bereich der Geldfälschung spezialisiert und professionalisiert, und zwar im Bereich der Euro-Scheine: 100-, 50- und 10-Euro-Scheine. Es handelt sich vor allem um eine Tätergruppe aus Serbien und Österreich, neun serbische Staatsangehörige und drei Österreichische Staatsbürger. Davon waren neun männlich und drei weiblich, die Täter waren im Alter von 15 bis 42 Jahren.
Das von der kriminellen Vereinigung produzierte Falschgeld ist bereits seit August 2011 vor allem in Wien und Umgebung in Lokalen und Supermärkten, aber auch im Ausland aufgetaucht und wurde teilweise sichergestellt. Die Herstellung der qualitativ guten Banknoten erfolgte mit Laser- und Inkjetdrucker sowie weiteren Geräten zur Nachahmung der Sicherheitsmerkmale. Durch die enge Zusammenarbeit des Bundeskriminalamtes und des Landeskriminalamtes Wien mit Europol und Analysten der Österreichischen Nationalbank lief die Operation „Paradise City“ reibungslos ab. In Österreich ist das Vorkommen von Falschgeld im europäischen Vergleich eher gering – das habe auch mit den hohen Strafen zu tun, so Justizministerin Beatrix Karl:
„Österreich hat hier sehr strenge Strafbestimmungen, denken Sie etwa an den Paragraph 232 des Strafgesetzbuches, der die Geldfälschung regelt...