Der Druck auf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ständig erreichbar zu sein nimmt zu. Auf der Strecke bleiben dabei die Arbeitspausen. Die Grenze zwischen Arbeit und Privat verschwimmt immer mehr. Über längere Dauer führt das zu unerträglichem Arbeitsdruck und kann ernsthafte Erkrankungen bis zum Burnout zur Folge haben. Die ständige Bereitschaft über Email und Telefon wird auch selten adäquat abgegolten. Gewerschaftsvorsitzender Wolfgang Katzian:
„Die ständige Erreichbarkeit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nimmt zu und wird in den Unternehmen teilweise auch erwartet. Die rasante technische Entwicklung befördert diese Entwicklung noch zusätzlich. Heute gibt es kaum jemanden, der nicht Handy, Tablet, Smartphone, oder sonst irgendein technisches Gerät hat und mit diesem technischen Gerät quasi rund um die Uhr – einer weniger, einer mehr intensiv – beschäftigt ist. Der Druck auf die einzelnen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ständig über alles informiert zu sein, ständig am Laufenden zu sein steigt. Man will sich auch selbst teilweise in die Lage versetzen, wenn eine Frage gestellt wird, dass man up to date ist und die Frage gut und sofort beantworten kann.“
Überall dort wo früher kurze Pausen waren, auf der Rolltreppe, in der Straßenbahn, greift man heute in die Jackentasche und holt das Smartphone heraus. Dadurch entsteht ein Zustand der permanenten Kommunikation – die fehlenden Pausen wirken sich neben der Gesundheit auch negativ auf die Produktivität der Arbeitnehmer und ArbeitnehmerInnnen aus. Der Psychologe Gerhard Klicka erklärt was im menschlichen Gehirn passiert, wenn man ständig Rufbereit ist oder gar sein muss:
„Eine Bereitschaft heißt Aktivierung. Das Handy funktioniert dann wie ein Überraschungsgeschenk...