Die Lack und Anstrichmittelindustrie bildet in Österreich jährlich 50 Lehrlinge aus. Bis dato müssen die Unternehmen diese nach Deutschland und in die Schweiz schicken, um das für die Branche wichtige Fachwissen zu bekommen. Ein Zustand, der für die Unternehmen nicht mehr tragbar ist. 2011 begann die Branche mit den Vorbereitungsarbeiten des Lehrberufmoduls zum „Lack- und Anstrichmitteltechniker“, aufbauend auf den Lehrberufen zum Chemielaboranten und Chemieverfahrenstechniker. Klaus Schaubmayer von der Berufsgruppe Lackindustrie:
„Wir haben die groteske Situation, dass unsere Unternehmen ihre Auszubildenden und ihre Lehrlinge nach Deutschland und in die Schweiz schicken müssen um das Niveau der Branche zu erwerben. Das ist natürlich schon sonderbar. Warum wir in Österreich das nicht schaffen auch hier auszubilden. Wenn wir schauen wie wichtig die Innovationen sind und wie wichtig die neuen Technologien sind, da brauchen wir einfach Leute, die von Beginn an in Richtung Lacktechnologie geschult sind. Da kommt man nicht mit einem Chemielaboranten aus, der eine allgemeine Ausbildung hat die natürlich sehr wichtig ist, da braucht man spezifische Ausbildungen. Nicht nur die Lackindustrie selbst braucht diese Leute, sondern auch die Verwender. Wenn sie schauen, in der Kunststoffindustrie wird viel beschichtet und lackiert. Bei den großen Metallverarbeitenden Betrieben. Überall werden ja unsere Produkte verarbeitet. Da genügt es nicht sie zu applizieren, sondern da muss man den Lackchemismus verstehen, von Grund auf um diese Prozesse optimieren zu können.“
Nun sind die Sozialpartner am Zug, die Lackindustrie ist enttäuscht über das mangelnde Interesse bei Arbeiterkammer und Gewerkschaft. Zurzeit wird die Ausbildung von den Unternehmen selbst getragen...