Eine neue Studie der Arbeiterkammer bestätigt erneut den extrem hohen Anstieg von Wohnkosten. So stiegen die Mieten in den Jahren 2000 - 2011 um knapp 40 Prozent an, die Inflation hingegen um 25 Prozent. Besonders drastisch ist der Anstieg bei den privaten Mieten, dort stiegen sie in nur fünf Jahren um 28 Prozent, also ein doppelt so hoher Anstieg wie jener der Einkommen und der allgemeinen Teuerung. Ein relativ moderater Anstieg war hingegen bei Mieten für Genossenschafts- und Gemeindewohnungen festzustellen, welche nur um rund 13 Prozent teurer wurden. Ein weiteres Problem ist die hohe Anzahl an befristeten Mietverträgen, so waren im Jahr 2011 fast zwei Drittel der neu abgeschlossenen privaten Mietverträge befristet. Eigentlich müsste es nach dem Richtwertsystem bei Altbauwohnungen einen Abschlag von 25 Prozent für Befristungen geben, "nur gibt es den in Regel nicht", wie Gabriele Zgubic, Leiterin der Abteilung Konsumentenpolitik der AK Wien bemängelt. Das Richtwertsystem, das eigentlich ein Schutz vor überteuerten Mieten sein sollte, hat in seiner derzeitigen Form versagt, dazu Zgubic:
"Untersuchungen haben ergeben, dass das Richwertsystem, so wie es eben im Gesetz verankert ist, mit sehr unbestimmten Begriffen, de facto nicht greift. Es wird verlangt, was eben der Markt hergibt von den Vermietern, weil dieses Richtwertsystem mit den sogenannten Zu- und Abschlägen sehr unbestimmt ist. Der Vermieter muss das auch nicht im Mietvertrag ausweisen, und wofür man welche Zuschläge verlangen darf, ist auch nicht im Gesetz definiert. Das heißt, es hat sich ein regelrechter Wildwuchs an Zu- und Abschlägen entwickelt, Abschläge sage ich eher in Klammer, denn die werden in der Regel nicht verrechnet, sondern in erster Linie Zuschläge...