Weltweit leben etwa 530 Millionen Menschen mit Hepatitis B oder C. Rund eine Million Menschen sterben jährlich an den Folgen dieser Krankheiten. In Österreich gibt es, so schätzen Experten sind mindestens 110.000 Hepatitis B- und -C Patienten. Die Dunkelziffer ist sehr hoch, da die Erkrankung zu Beginn oft symptomarm verläuft - dabei wäre eine frühe Erkennung für die Betroffenen sehr wichtig, um Spätkomplikationen zu vermeiden. OA Dr. Michael Strasser, Leiter der Hepatologischen Ambulanz der Salzburger Landeskliniken, warnt vor der Heimtücke der Krankheit:
"Wir kennen wahrscheinlich nur ein Drittel bis zur Hälfte der Infizierten. Den Rest muss man unter dem Begriff Dunkelziffer subsummieren: Das heißt, es gibt sehr viele Menschen, die infiziert sind, aber aufgrund dem Fehlen von Symptomen oder auch aufgrund von normalen Leberwerten bisher nicht identifiziert wurden. Patienten können mit dem Virus infiziert sein, aber normale Leberwerte haben und beschwerdefrei sein, und über einen Zeitraum von Jahren und Jahrzehnten eine chronische Hepatitis C entwickeln, die bis zur Leberzirrhose geht, mit allen Komplikationen. Also Leberversagen in späteren Jahren, oder der Entwicklung eines Leberkrebses."
Hepatitis-C-induzierte Lebererkrankungen betreffen in Österreich geschätzte 80.000 Menschen - die Dunkelziffer ist aber sehr hoch. Da eine Früherkennung der Krankheit unerlässlich für eine erfolgreiche Therapie ist, rufen Experten Risikogruppen auf, sich testen zu lassen. Zur Risikogruppe zählen beispielsweise Menschen mit erhöhten Leberwerten, Personen, die vor 1992 Blutprodukte erhalten haben, gepiercte oder tätowierte Personen, oder (ehemals) Drogenabhängige...