Der hohe und lockere Alkoholkonsum in Österreich verursacht enorme Kosten im Sozialwesen, der Wirtschaft entgehen alleine durch Produktionsausfälle 442 Mio. Euro. Als eine der billigsten Drogen ist Alkohol in Österreich zu jeder Zeit fast überall und für jede Person zu erstehen, jeder vierte Mann und jede zehnte Frau konsumiert im Schnitt täglich eine Alkoholmenge, die ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellt. Österreich steht mit einem jährlichen reinen Alkoholkonsum von 12,9 Litern pro Kopf und Jahr international am dritten Platz hinter Frankreich und Portugal, 350.000 Personen ab dem 16. Geburtstag und damit fünf Prozent aller Österreicher, sind als "chronisch alkoholkrank" zu klassifizieren. Dass aber Alkoholmissbrauch neben den gesundheitlichen Aspekten der Gesellschaft auch äußerst teuer kommt, zeigt eine IHS-Studie, welche die volkswirtschaftlichen Kosten durch die Alkoholkrankheit beziffert. Dazu der Studienleiter, Thomas Czypionka:
"Wir haben berechnet, was das für das Gesundheitswesen an Kosten verursacht, das sind ungefähr 374 Mio. Euro im Jahr 2011. Wir haben die sozialen Kosten berechnet, also die Kosten für Krankengeld mit 6,6 Mio Euro, Pflegegeld 8 Mio. Euro, der Effekt auf die Invaliditätspensionen, die relativ hoch sind mit ungefähr 23 Mio. Euro. Aber natürlich sind hier auch die Effekte berücksichtigt, dass sowohl die Folgen der Alkoholkrankheit dazu führen, dass mehr Menschen z.B. Invaliditätspension in Anspruch nehmen müssen, aber dass sie auch kürzer in Pension verbleiben. Ob man das als positiv sieht, dass sie früher Sterben und daher weniger Pension brauchen, ist natürlich etwas anderes. Und wenn man nun alles zusammenrechnet, auch die Effekte, die auf dem Arbeitsmarkt entstehen - weil ja Leute, die alkoholkrank sind auch verfrüht aus dem Arbeitsleben ausscheiden - dann kommen wir auf ungefähr eine Dreiviertel Milliarde Euro im Jahr 2011, die eben als Nettoeffekt entstehen...