Bereits jetzt steigt das Pensionsalter für Frauen stetig an. 2024 soll zusätzlich das Regelpensionsalter angehoben werden. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek appelliert an den Vizekanzler Michael Spindelegger ein klares Nein zu dieser neuen Regelung zu äußern. So sei das unterschiedliche Pensionslater zwischen Männer und Frauen als Ausgleich für gesellschaftliche, familiäre und ökonomische Mehrbelastungen von Frauen entstanden. Geändert hat sich daran nur sehr wenig: Frauen arbeiten nach wie vor in Niedriglohnjobs und sind Spitzenreiterinnen bei der Teilzeitarbeit. Die Lohnschere ist demnach unverändert. Heinisch-Hosek fasst die Probleme einer frühzeitigen Anhebung des Pensionsalters für Frauen zusammen:
„Auf der einen Seite ist die Gehaltsschere in Österreich nach wie vor riesengroß. Es ist der Anteil der Frauen die Teilzeit beschäftigt sind überdurchschnittlich hoch, auch im EU-Vergleich. Wenig Einkommen heißt wenig Pension. Frauen verdienen wenn wir alles wegrechnen immer noch um ein gutes Viertel weniger als Männer für die gleiche Arbeit. Wenn wir uns hernehmen eine durchschnittliche Männerpension von ein bisschen über 1400 Euro und eine durchschnittliche Frauenpension von etwas über 800 Euro, so ist das ein eklatanter Unterschied und daher auch die Armutsgefährdungsschwelle von Frauen enorm hoch. Frauen erledigen noch immer 2/3 der unbezahlten Arbeit. Auch hier ist noch nichts im Gleichgewicht, auch hier ist es noch so dass Männer nach einer Karenzzeit – die wenigen Männer die Karenz nehmen kehren sehr schnell wieder zurück ins Arbeitsleben. Frauen die Karenz nehmen brauchen 10x so lang bis sie zurückkehren. Das sind alles Determinanten wo ich glaube, dass es absolut ungerechtfertigt ist jetzt schon von einer Anhebung des Antrittsalters für die Pensionen zu sprechen...