Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen sind zunehmend von einem hohen Stresspegel und familienfeindlichen Arbeitszeiten betroffen, Auswirkungen hat diese Entwicklung auf das Betriebsklima, welches als immer schlechter wahrgenommen wird. Das ergab eine Studie im Auftrag der Arbeiterkammer (AK), bei der 300 Betriebsrätinnen und Betriebsräte zu den Auswirkungen des Strukturwandels befragt wurden. Dazu der wissenschaftliche Projektleiter von IFES, Georg Michenthaler:
"62 Prozent der Betriebsräte und Betriebsrätinnen stellen fest, dass der Zeitdruck zugenommen hat im letzten Halbjahr. Rund ein ebenso hoher Anteil, 61 Prozent, stellen fest, dass die Flexibilitätsanforderungen zugenommen haben und mehr als ein Drittel, 36 Prozent, stellen fest, dass im letzten Halbjahr das Betriebsklima schlechter geworden ist. Zwischen diesen drei Indikatoren kann man sicher auch Zusammenhänge herstellen, interessant ist zum Beispiel, dass die Zunahme des Zeitdrucks natürlich für die Beschäftigten negativ interpretiert wird, aber auch für die wirtschaftliche Gesamtsituation des Unternehmens negativ bewertet wird. Das heißt Zeit- und Arbeitsverdichtung bringt auch aus Sicht der Betriebsräte den Betrieben letztlich nichts, weil sich das niederschlägt in Fehlzeiten, in Krankenstände, in schlechterer Qualität, in Unzufriedenheit der Kunden usw."
Dass der Strukturwandel in vielen Fällen unabdingbar ist sehen jedoch auch die Betriebsrätinnen und Betriebsräte, mehr als die Hälfte der 300 Befragten hält demnach einen strukturellen Wandel - auch auf Grund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen - für absolut notwendig bzw. notwendig. Zu den Profiteuren zählen laut der Umfrage jedoch vorwiegend Eigentümer und Unternehmen, während Volkswirtschaft und Belegschaft zu den Verlierern zählen...