EU-Förderungen für die Atomkraft könnten durch Änderungen der Förderichtlinien möglich gemacht werden. Das geht aus einem geleaktem Dokument aus EU-Kommissionskreisen hervor, das Global 2000 vorliegt. Die Änderung des Wortes erneuerbare Energie durch CO2 neutrale Energie klingt vorerst harmlos, bedeutet aber, wenn sie so beschlossen wird, dass die Atomindustrie von EU-Förderungen profiteren könnte. Global 2000 reagiert mit einer europaweiten Petition. Patricia Lorenz, Atomsprecherin bei Global 2000 Österreich:
„Es geht um den aktuellen Vorschlag der EU-Kommission zur Umgestaltung des Beihilfenrechts. Anders gesagt: Darum was man fördern darf. Bisher waren das die erneuerbaren Energien Sonne und Wind, die zu dem aktuellen Boom geführt haben. Der aktuelle Entwurf sagt, dass da auch die Atomenergie hinein gehört. Sie ist ja angeblich klimaschützend. Dagegen müssen wir uns wehren. Dafür haben wir die Petition gestartet. Sie ist auf myvoice.eu abrufbar. Wir haben sie hier und heute unterschrieben. Wir müssen einfach abwehren, dass Atomenergie förderbar wird. Wenn sie nicht förderbar ist, dann kann sie auch nicht finanziert werden. Bis Ende des Jahres wollen wir mit der Petition über die Konsultation – auch in Zusammenarbeit mit der erneuerbaren Industrie und anderen Verbänden – europaweit mobilisieren um das zu verhindern.“
Informationen von Global 2000 zur Folge wird der Entwurf gerade überarbeitet. Es habe Kritik und Widerstand innerhalb der Kommission gegeben. Diese Zeit gilt es laut Global 2000 zu nutzen um gegen die mögliche Atomkraftförderung mobilzumachen. Mit an Board sind auch Landespolitiker von SPÖ, ÖVP und Grünen. Rudi Anschober, grüner Landesrat in Oberösterreich wertet den Entwurf für die neuen Förderrichtlinien als Ergebnis einer Lobbyingoffensive der Atomenergie:
„Derzeit und in absehbarer Zeit ist Atomenergie in Europa absolut unwirtschaftlich...