Die medizinische Versorgung im ländlichen Bereich steht in Österreich vor großen Problemen. Gerade auf dem Land sind die Menschen besonders auf den Hausarzt und die -apotheken angewiesen: Rund 3,6 Millionen Menschen in Gemeinden mit bis zu 3000 Einwohnern werden von rund 1800 Ärzten betreut. Aufgrund der schwierigen Arbeitsbedingungen sind aber immer weniger junge Medizinerinnen und Mediziner bereit, eine Landarztstelle zu übernehmen, und das, obwohl in den kommenden zehn Jahren etwa 56 Prozent der derzeitigen Landärzte in Pension gehen werden. Dr. Gert Wiegele, Obmann Bundessektion Allgemeinmedizin, stv. Obmann Bundeskurie Niedergelassene Ärzte, über die Probleme, die das mit sich bringt:
"Wir können dasvon ausgehen, dass im Österreich-Schnitt in den nächsten zehn Jahren rund die Hälfte der medizinischen Kolleginnen und Kollegen in Pension gehen und somit ersetzt werden müssen durch junge, frische Kräfte, die diese Aufgaben wieder erfüllen können. Das Problem ist, dass es diese Kräfte nicht gibt. Weil die Ausbildung in den Spitälern nicht in diesem Sinne stattfindet, weil es keine Lehrpraxis gibt, die den Kolleginnen und Kollegen Geschmack und Freude an diesem Beruf vermittelt. Diese Dinge fehlen einfach. Zudem ist die Verweiblichung des Berufes ein Thema, da es sich viele Kolleginnen von Haus aus nicht vorstellen können, Familie und Job unter einen Hut zu bringen, und daher gleich sagen, das tun sie sich nicht an."
In den letzten Wohen ha die Bundeskurie Niedergelassene Ärzte daher im Vorfeld der wahlen die Nationalrats-Kandidaten befragt, welche Schritte sie zur Sicherung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Bereich setzen werden. Der Grundtenor dabei ist zwar zustimmend, aber wenig konkret...