EU-Industriekommissar Antonio Tajani und Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl werben für eine Reindustrialisierung Europas. Damit sollen nicht nur Jobs sicher gestellt, sondern auch eine soziale Politik ermöglicht werden. Österreich müsse sich den Auswirkungen der Globalisierung bewusst sein, um heimische Unternehmen nicht an Nationen mit weniger Bürokratie und Umweltvorschriften zu verlieren. Um die guten Sozialleistungen in Österreich halten zu können, erfordere es eine Reindustrialisierung Eurpas, so Christoph Leitl:
„Viele fürchten sich vor Globalisierung. Europa hat 7% der Weltbevölkerung, hat 25% der Weltwirtschaftsleistung und hat über 50% der Weltsozialleistungen. Europa ist auch Nummer 1 bei den Weltumweltausgaben. Das heißt, wir haben hohe Standards, und wenn wir diese Standards bewahren wollen, sichern wollen, nicht zurück fallen wollen – was wir derzeit tun – dann müssen wir aktiv werden.“
Bedrohungen seien vor allem die hohe Jugendarbeitslosigkeit, die Spekulationsindustrie, welche die Realwirtschaft bedroht, und die Abwanderung von heimischen Betrieben auf Grund zusätzlicher Belastungen über die schon beschlossenen Umweltziele im Rahmen von horizon 2020 hinaus. Tajani und Leitl sehen außerdem eine große Gefahr beim Ölpreis. Dieser ist in den letzten sieben Jahren in Europa um ein Drittel gestiegen, in den USA um zwei Drittel gefallen. Das war mit ein Grund, warum die Voestalpine ihre letzte Großinvestition um 500 Millionen Euro in den USA tätigte statt in Europa. Um weitere Abwanderungen von Unternehmen aus Europa zu verhindern, fordert Leitl auf zu handeln:
„Die Jugendarbeitslosigkeit bis 2020 zu halbieren indem wir junge Menschen neben der Schule in die Betriebe bekommen...