Nirgendwo sonst in Europa werden so viele Schwangerschaften abgebrochen wie in Österreich. Gleichzeitig ist Österreich eines der letzten Länder, wo es noch keine finanzielle Unterstützung der Krankenkassen zur Verhütung gibt. Nun nimmt sich ein breites Bündnis von Jugendorganisationen dem Thema an und fordert Verhütungsmittel auf Krankenschein. Eine Forderung, die der Gynäkologe und Leiter des Gynmed Ambulatoriums Christian Fiala vollinhaltlich unterstützt. Besonders Jugendliche würden von einer solchen Regelung profitieren:
„Jugendliche stehen ja am Anfang ihrer Lebensplanung und sind sehr motiviert, sich in ihrer Sexualität auch wirksam zu schützen. Fast alle Jugendliche haben den Plan von Kindern, aber später – wenn sie auch die Verantwortung für ein Leben mit Kindern übernehmen können. Das heißt, Jugendliche brauchen eine wirksame Verhütungsmethode. Diese wirksamen Methoden sind teuer, oder haben anfänglich hohe Kosten. Über diese hohe Kostenhürde kommen viele Jugendliche nicht drüber, auch Frauen mit geringem Einkommen kommen da oft nicht drüber. Daher ist es nachvollziehbar, dass Jugendliche diese Forderung erheben. Ich glaube es ist unsere Pflicht als Erwachsene, Jugendliche in ihrem Bemühen, verantwortungsvoll mit ihrer Sexualität umzugehen und sich wirksam zu schützen, zu unterstützen.“
Darüber, dass finanzielle Unterstützung bei der Verhütung viele ungewollte Schwangerschaften und damit auch Schwangerschaftsabbrüche verhindern könnte, ist sich der Gynäkologe sicher. Fiala führt selbst Schwangerschaftsabbrüche durch und hat schon häufig gehört, dass Frauen schwanger wurden, während sie auf langfristige Verhütungsmittel wie eine Spirale gespart haben...