Die Energieversorger beginnen allmählich ihren günstigen, an der Börse gekauften Strom, an die Haushalte weiterzugeben. Die Energieaufsichtsbehörde E-Control freut sich einerseits, dass nun endlich die erhoffte Bewegung in den Strom- und Gasmarkt kommt, sieht aber noch weit mehr Preissenkungspotential. So ist es für die Energieversorger etwa möglich, Strom an der Börse um umgerechnet 4,55 Cent pro Kilowattstunde zu kaufen, den sie dann um 8,75 Cent pro Kilowattstunde an die Haushalte weiterverkaufen. Da seit 2008 bis Mitte dieses Jahres der Börsenstrompreis um 44 Prozent gesunken ist, und die Energieversorger erst jetzt - also mit fünfjähriger Verzögerung - die günstigen Einkaufspreise teilweise weitergeben, konnten sie beträchtliche Gewinne einfahren, alleine im Jahr 2012 haben die Versorger durch den gesunkenen Börsenstrompreis rund 170 Mio. Euro zusätzlich eingenommen, schätzt die E-Control. Rund 40 Euro hätte sich somit jeder Österreichische Haushalt erspart, wären die gesunkenen Börsenstrompreise komplett weitergegeben worden. Dazu der Vorstand der E-Control, Walter Boltz:
"In den letzten Monaten ist es doch zu einer etwas steigenden Dynamik gekommen, wir haben ja Aktionen von Handelsketten gehabt, wir haben jetzt aktuell die Aktion des VKI, der versucht, Haushaltskunden zu bündeln und dann einen billigen Lieferanten für diese Gruppe an Haushaltskunden zu finden. Ich glaube das ist sehr positiv, weil damit das Thema Wechseln, Einsparungsmöglichkeiten stärker in die Öffentlichkeit kommt. Gleichzeitig hat es ja einige Preissenkungen gegeben - bis zu 10 Prozent - und wir gehen davon aus, dass es noch einige Unternehmen gibt, die bei den Preisen ebenfalls nach unten korrigieren werden in den nächsten Monaten...