Um satte 38 Prozent ist der Strom seit Juli 2008 günstiger geworden. Allerdings gilt das nur für die Anbieter, für die Konsumenten ist der Strom sogar teurer geworden. Erst vier Stromlieferanten haben ihren Preis gesenkt. AK Strommarktexperte Josef Thoman fordert von allen anderen Anbietern zügige Preissenkungen. Anders als die Privatkunden können die Industriebetriebe sehr wohl von den günstigeren Großmarktpreisen profitieren. Den privaten Haushalten fehlt dazu die Verhandlungsmacht, sagt Thoman von der Arbeiterkammer - Strompreiserhöhungen würden hingen meist sofort und zur Gänze an die Konsumenten weitergegeben:
„Wir sehen, dass die Strompreise deutlich gesunken sind. Das liegt am Verhältnis Angebot und Nachfrage. Es gibt zurzeit ein gewisses Überangebot, oder eine zu geringe Nachfrage. Deswegen sinkt der Preis, was ja an und für sich nichts Schlechtes ist. Gleichzeitig profitieren davon aber nur die Industrieunternehmen. Die Konsumentinnen und Konsumenten haben beinahe nichts davon. Wenn die Großhandelspreise steigen, dann werden die höheren Preise meist sehr schnell an die Konsumentinnen und Konsumenten weitergegeben. Umgekehrt, wenn die Großhandelspreise dann sinken, kommt es entweder gar nicht zu Preissenkungen oder nur mit Zeitverzögerungen. Meistens wird dann der Preisunterschied auch nicht im vollen Ausmaß weitergegeben. So ist der Strompreis seit 2008 eben deutlich gesunken, die Konsumentinnen und Konsumenten zahlen aber durch die Bank höhere Preise.“
Von den 14 Österreichischen Stromanbietern haben nur vier auf den Preissturz reagiert. Die Energieallianz hat den Preis für ihre Kunden um knapp vier Prozent gesenkt, der Verbund um zehn Prozent...