2012 wurden in Österreich knapp 46 Milliarden Euro für die Altersversorgung verwendet. Das sind etwa 15 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Damit ist das Österreichische Pensionssystem sehr teuer. Demografische Trends und knappe öffentliche Mittel werden in Zukunft den Spielraum des staatlichen Umlagensystems stark einengen. Die Wirtschaftskammer setzt sich für einen sofortigen Ausbau der privaten Vorsorge ein. Bestätigt wird diese Forderung von einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts EcoAustria. Studienautor Ullrich Schuh hält das staatliche Pensionssystem in seiner aktuellen Ausprägung nicht für überlebensfähig:
„Zu glauben, dass man mit einem mehr oder minder stabilen Pensionsantrittsalter bis 2050 durchkommt, ist auf jeden Fall eine Illusion. Wir haben bei EcoAustria die Nachhaltigkeitslücke des öffentlichen Budgets ausgerechnet und geschaut was passiert, wenn der Staat alle seine Versprechungen, die er tätigt, in der Zukunft einlöst. Dann haben wir gegen gerechnet, was der Staat aufgrund geltender Rechtslage an Abgaben und Steuern erhoffen darf. Da klafft eine gewaltige Lücke. Eine gewaltige Lücke, die sich auf einen Gesamtwert von über 250 Prozent des BIPs aufbaut. Das bedeutet: Das Pensionskonto, das jeder Versicherte nächstes Jahr sehen wird, das ist mit einem ungedeckten Scheck finanziert.“
2012 wurden 80 Prozent der Vorsorgeausgaben in Österreich innerhalb des staatlichen Umlagensystems, also der ersten Säule, getätigt. Die Politik betont weiterhin standhaft die Zukunftsfähigkeit dieses Systems. Sobald es ins Private geht, ortet Wirtschaftskammervizepräsident Richard Schenz weniger Sicherheit bei den politischen Akteueren:
„Selbst der Präsident Khol hat gemeint, dass die Pensionen langfristig gesichert sind, man wird aber dort und da etwas anpassen müssen...