170.000 Personen, oder 90.000 österreichische Haushalte, sind Energiearm. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Energieregulierungsbehörde E-Control. In der Vergangenheit wurde die vieldiskutierte Energiearmut lediglich von einer Umfrage gemessen. Die sogenannte EU-SILC hat dabei aber nur den subjektiven Eindruck der Befragten erhoben. Erstmals liefert nun die E-Control eine Definition von Energiearmut: Energiearm ist, wer bei niedrigem Einkommen überdurchschnittliche Energiekosten hat. Man kann also arm sein, ohne energiearm zu sein. Mit 2,5 Prozent der Bevölkerung kommt man zwar auf fast genau das gleiche Ergebnis wie die EU-Umfrage - sieht man sich die Ergebnisse aber ein wenig genauer an, wird schnell klar, dass es sich dabei um einen Zufall handeln muss. Walter Boltz, Vorstand der E-Control:
„Wir hatten die interessante Erkenntnis, dass sich in der Vergangenheit Menschen als energiearm bezeichnet haben, indem sie auf die Frage: Können sie ihren Wohnraum angemessen beheizen? "Nein" gesagt haben. Das war typischerweise ein männlicher Singlehaushalt in Ost-Österreich, durchaus mit einem Einkommen, das jetzt nicht unter der Armutsgrenze ist. Die hatten auch keine übermäßig hohe Energiekostenbelastung. Wenn man jetzt die statistischen Daten, die Einkommensdaten, dazunimmt, dann kommt man viel eher auf in einer großen Wohnung in West-Österreich lebende Pensionistinnen. Die haben aufgrund der Wohnsituation deutlich höhere Energiekosten, nämlich durchaus doppelt so viel wie derjenige, der sich in der Vergangenheit beschwert hat...