Der Arbeitsklimaindex zeigt, dass 94 Prozent der Beschäftigten in der Krankenpflege mit ihrer beruflichen Tätigkeit zufrieden sind. Im Durchschnitt aller Berufsgruppen sind das nur 82 Prozent. Ihrem Arbeitgeber bescheinigen 85 Prozent der Krankenpflegerinnen und Pfleger eine zufriedenstellende soziale Einstellung, 16 Prozent mehr als der Durchschnitt. Die stärkste Abweichung vom Gesamtdurchschnitt gibt es bei der Einkommenszufriedenheit. Hier ist man mit knapp 80 Prozent um fast ein Viertel zufriedener. Trotzdem ist nicht alles nur positiv in der Krankenpflege, weiß Johann Kalliauer, Präsident der Arbeiterkammer Oberösterreich:
„Es gibt hier einige Faktoren, die hier deutlich positiver sind als in anderen Bereichen. Zum Beispiel das Thema Arbeitszufriedenheit, sinnstiftende Tätigkeit. Aber auch der Umgang mit den Mitarbeitern, also auch das soziale Klima im Unternehmen. Es ist durchaus auch die Einkommenszufriedenheit höher. Auf der Negativseite stehen aber extrem hohe Belastungen, die definiert werden. Diese Berufsgruppe ist auffällig stärker belastet, sowohl vom Zeitdruck, als auch von den psychischen Belastungen, als der Durchschnitt der österreichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.“
Jede Dritte Krankenpflegerin, oder Pfleger empfindet die Arbeit als psychisch belastend. Bei anderen Berufen ist das gerade einmal jeder Zehnte. Für Johann Kalliauer ist dafür zu einem guten Teil die dünne Personaldecke verantwortlich:
„Es klingt relativ einfach, aber das ist es nicht: Genügend Geld zur Verfügung zu stellen. Viele der Ursachen der Belastungen sind darin zu sehen, dass man heute schon auf der Kostenbremse steht...