Heute wurde das gemeinsame Projekt des Bundesministeriums für Inneres und des Ludwig Boltzmann Instituts für Klinisch-Forensische Bildgebung (LBI CFI) zur Verbesserung der Dokumentation von Verletzungen nach Gewaltdelikten präsentiert. Die Zusammenarbeit soll Gewaltdelikte besser nachvollziehbar und beweisbar machen, was vor allem wichtig ist, wenn keine äußeren Verletzungen sichtbar sind oder die Gewalttat schon länger zurückliegt. Innenministerin Johanna-Mikl Leitner:
"Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, die oftmals nicht sichtbaren Folgen von Gewalttaten für die Strafverfolgungsbehörden erkennbar zu machen und somit auch für eine bessere Aufklärung zu sorgen. Wir alle wissen, dass Gewalt in allen Gesellschaftsschichten und Altersgruppen in den verschiedensten Ausprägungen vorkommt. Wenn die Polizei zu einer Gewalttat gerufen wird oder auch ein Opfer von sich aus zur Polizei kommt, wissen wir, dass oft schon ein jahrelanges Martyrium vorangeht, dass hier Gewalttaten bereits jahrelang begangen wurden bzw. dass hier jahrelange Leidensgeschichten vorliegen. Unser Auftrag hier ist klar: Vor allem die Opfer zu identifizieren und ihnen aus der Gewaltspirale zu helfen. Ich freue mich, wenn es gelingt, neue Techniken anzuwenden und damit Gewaltopfern helfen zu können, vor allem dann, wenn diese Gewaltspuren nicht mehr sichtbar sind. Wir sind hier in einer Entwicklungsphase und hoffen, dass das auch einmal State Of The Art wird."
Mit radiologischen Verfahren wie Computertomographie oder Magnetresonanztomographie können auch innere Verletzungen von Gewaltopfern nachgewiesen werden. Als Beispiel wurde eine Frau angeführt, die angibt, im Streit von ihrem Freund gewürgt worden zu sein - wenn von außen keine Verletzungen sichtbar sind, stand bisher Aussage gegen Aussage...