25,4 Prozent der Frauen in der WHO Region Europa werden zumindestens einmal in ihrem Leben Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt durch einen Partner, für Österreich werden ähnliche Zahlen geschätzt. Alleine im Jahr 2012 musste die Wiener Polizei insgesamt 3.215 Betretungsverbote bzw. Wegweisungen nach dem Gewaltschutzgesetz aussprechen, in ganz Österreich waren es 7.748 Wegweisungen. Eine Untersuchung des Instituts für Konfliktforschung beziffert die Kosten, die in Österreich jährlich als Folge von familiärer Gewalt entstehen, mit mehr als 78 Mio. Euro. Darunter fallen unter anderem die medizinische Versorgung, Polizei- und Justizeinsätze, Ausfälle am Arbeitsplatz und Sozialhilfe. Die Folgekosten für psychische und physische Erkrankungen sind dabei nicht eingerechnet. Anlässlich einer Konferenz zum "Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen" im Wiener Rathaus beraten Expertinnen und Experten zwei Tage zum Thema und hissten eine Anti-Gewalt-Fahne. Dazu die Frauenstadträtin der Stadt Wien, Sandra Frauenberger:
"Für Frauen ist nach wie vor der gefährlichste Ort das eigene Schlafzimmer. Denn häusliche Gewalt ist ein ganz massiver Faktor, wenn es darum geht, dass Frauen Gewalt erfahren. Es passiert eben bei jeder fünften Frau in ihrem sozialen Nahbereich. Und unsere Verantwortung ist es natürlich als Politik natürlich, aber natürlich auch als Gesellschaft, Frauen vor Gewalt entsprechend zu schützen. Sehr, sehr oft wird in unserer Gesellschaft Gewalt an Frauen nach wie vor als Kavaliersdelikt oder auch Familiendrama abgewertet. Diese Familiendramen sind in Wirklichkeit aber eine sehr starke Übertretung der Menschenrechte."
Die Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely unterstrich dabei die Wichtigkeit, bereits Mädchen dazu zu bringen ein Selbstwertgefühl auf zu bauen und "Nein" sagen zu lernen, denn dann würden sie sich später auch als Frauen leichter damit tun...