In Roland Düringers neuem Buch "Leb wohl, Schlaraffenland - die Kunst des Weglassens" - der Erfahrungsbericht belegt mittlerweile den ersten Platz der heimischen Bestsellerliste - schildert der Kabarettist auf Basis eines Gesprächs mit dem Autor Clemens G. Arvay, wie es sich lebt, wenn man weitgehends auf moderne, technische Errungenschaften wie Handy oder Internet , aber auch Supermärkte, verzichtet und somit der Konsumgesellschaft den Rücken kehrt. Und anscheinend funktioniert dieses Leben äußerst gut, denn auch nach knapp einem Jahr des Selbstversuchs sieht Düringer keinen Grund, diese "gewonnene Freiheit" aufzugeben. Düringer:
"Mein momentaner Zustand ist, dass es kein Versuch mehr ist, weil ich weiß, wie es geht. Und ich habe jetzt entschieden, dass ich jetzt so weiter mache, weil ich keinen Grund sehe, wieder in die alten Muster zu fallen. Was in fünf Jahren ist, was in 10 Jahren ist, das weiß ich jetzt nicht, wir wissen nicht, was die Zeit uns bringen wird. Vielleicht ist dann eh alles anders, dann reduzieren wir sowieso alle, aber nicht weil wir wollen, sondern weil wir müssen."
Der Zirkuswagen, in dem Düringer die letzten Monate neben seinem Wohnhaus lebte, wird also weiterhin bewohnt sein. Dabei bekommt er auch die nötige Unterstützung seiner Familie, die zwar selbst die Auswirkungen des Lebenswandel spürt, etwa wenn die Tochter nicht mehr mit dem Auto von der Schule abgeholt wird, aber grundsätzlich hinter ihm stehe. Außerdem lebe Düringers Frau sowieso immer schon ein viel reduzierteres Leben, viel mehr sei er es gewesen, der Zeit seines Lebens Opfer der Konsumgesellschaft gewesen ist, so Düringer. Neben den eigenen Erkenntnissen, die der Selbstversuch für Düringer und sein engeres Umfeld mit sich brachte, werden nun auch weitere erfreuliche Auswirkung sichtbar:
"Ich glaube, das wichtige an meinem Selbstversuch ist nicht das, was ich mache, sondern dass es jetzt einfach auch eine öffentliche Diskussion über solche Themen gibt...