Fast jeder zweiter Unfall auf Autobahnen ist auf zu knappes Auffahren zurückzuführen. Drängler unterschätzen dabei die Gefahr meist stark. Die ASFINAG setzt nun auf eine breit angelegte Informationskampagne zum Thema. Eindringliche Plakate, sowie Einschaltungen in Radio und Zeitungen sollen die Autofahrer warnen. Besonders im Winter ist die Unfallgefahr groß - Bremswege vervielfachen sich durch Eis oder Schnee. Die Polizei hat technisch aufgerüstet, dadurch konnte die Zahl der Strafen wegen Drängelns seit 2005 um über 60 Prozent gesteigert werden. Othmar Thann vom Kuratorium für Verkehrssicherheit weiß aus Beobachtungen und Analysen um die große Gefahr, die vom Drängeln auf Autobahnen ausgeht:
„40 Prozent aller Unfälle auf Autobahnen sind auf Drängeln zurückzuführen. Also fast jeder zweite Unfall und jede Massenkarambolage hat als Ursache Auffahrunfälle. Die Zeit der Massenkarambolagen wird jetzt wieder kommen, wir haben das gestern in Belgien gesehen. Es ist leider so – mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird es in Österreich auch wieder Massenkarambolagen geben. Warum? Weil der Abstand nicht eingehalten wird und weil zu schnell gefahren wird. Die Kombination aus zu schneller Geschwindigkeit und zu geringem Abstand provoziert die gefährlichsten Situationen auf unseren Autobahnen. Weil wir dieses Risiko als Autofahrer völlig unterschätzen, ist es so wichtig, hier Bewusstsein zu schaffen.“
Besonders gefährlich ist laut Thann, dass gerade Schnellfahrer dazu neigen, auch knapp aufzufahren. Je schneller, je weiter links die Spur, desto geringer werden die Sicherheitsabstände. Diese bedrohliche Kombination wird auch durch eine Umfrage im Auftrag der ASFINAG bestätigt. 61 Prozent jener Autofahrer, die angeben, bisweilen über 150 km/h zu fahren, geben zu, auch selbst schon gedrängelt zu haben...