Die hektische Vorweihnachtszeit setzt Beschäftigten im Handel sowohl körperlich als auch psychisch stark zu. Dies ergab die aktuelle Auswertung des Österreichischen Arbeitsgesundheitsmonitors. Mehr als zwei Drittel der Befragten (68%) empfinden den „dauernden Kundenkontakt“ als stark belastend. 45 % stört die künstliche oder schlechte Beleuchtung am Arbeitsplatz und 36% sehen sich von den Vorgesetzten zu wenig unterstützt. Als sehr problematisch wird auch der Lärm als belastender Faktor genannt: 43 % sehen die Lärmkulisse durch KundInnen als belastend, 20 % die zusätzliche Beschallung durch Musik und Werbedurchsagen. Vor allem die Lärmbelastung ist dabei in anderen Berufen deutlich geringer. Georg Michenthaler, Sozialforscher des Instituts für empirische Sozialforschung zu den stärksten Belastungen für Handelsbeschäftigte:
„Diese Aussage 'O du fröhliche Weihnachtszeit' mag für manche Handelsbeschäftigte fast wie ein Hohn klingen. Denn gerade in der Zeit haben sie den ärgsten Stress und die größten Belastungen. Eine der Hauptbelastungen sind die Kontakte mit den Kunden, wenn sie zu intensiv werden. Wenn zu wenig Personal da ist, wenn man den ganzen Tag von Kundenanfragen gestürmt wird, dann wird es zur Belastung obwohl man grundsätzlich natürlich sehr gerne mit den Kunden umgeht und auch sehr kommunikativ im Handel ist, sonst geht man nicht in diese Branche. Da hat man auch eine ständige Lärmkulisse und Geräuschkulisse unter der man natürlich leidet ohne es so bewusst zu merken. Und diese Lärmkulisse die naturgemäß da ist auf Grund des vielen Kundenandrangs wird nochmal verstärkt durch künstliche Beschallungen. Das heißt es gibt sehr viele Einzelhandelsgeschäfte wo im Hintergrund immer Musik läuft und das geht stundenlang...