Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist so hoch wie nie. Im Dezember hatten 428.143 Menschen in Österreich keinen Job - das bedeutet ein Plus von 11,1 Prozent und die höchste Zahl in der Geschichte der zweiten Republik. Vor allem die Über 50-Jährigen haben es schwer, Arbeit zu finden: Im Dezember 2013 waren mit 88.287 Personen um 23 Prozent mehr Über 50-Jährige arbeitslos als noch im Dezember 2012. Soziologe und Alternsforscher Univ.-Prof. Dr. Franz Kolland:
"Am Arbeitsmarkt sind wir gesellschaftlich gesehen sehr früh stigmatisiert als "wir können nicht mehr gut, wir sollten nicht mehr dabei sein". Ab 40 beginnt am Arbeitsmarkt das Alter ein Problem zu sein."
Aktivität, Autonomie und Einbindung in das soziale Leben sind aber gerade für ältere Menschen von höchster Bedeutung - auch zum Erhalt der Gesundheit. Um aktiv und glücklich zu altern, müssen laut Kolland die drei Säulen körperliche und geistige Mobilität sowie die soziale Einbindung der Menschen, die auch die Integration in die Arbeitswelt beinhaltet, in den Blick genommen werden. Kolland:
„Aktives Altern setzt die Bereitschaft voraus neugierig zu bleiben, das ganze Leben hinweg. Also nicht irgendwann den Rückzug anzutreten und zu sagen „Ich will nicht mehr. Das kann ich nicht“. Solche Selbstzuschreibungen in Richtung ich bin selbst alt und kann etwas nicht, sind sicher nicht günstig. Damit das aber funktioniert, damit das Individuum auch eine andere Sicht des Alterns bekommt, brauche ich auch gesellschaftliche Bedingungen die das unterstützen.“
Bis 2050 wird es doppelt so viele Menschen über 65 geben wie heute. Die Anzahl der über 80-Jährigen wird sich sogar verdreifachen und selbst 100-Jährige sind schon heute kein Einzelfall mehr. Um einen positiven Blick auf ältere Menschen zu schaffen brauche es dringend Veränderungen, die ein vielfältigeres Bild zeichnen, so Kolland:
„Wir brauchen Änderungen im familiären Kontext...