Die IG Windkraft sieht die EU-Kommission in der Hand der Atomlobby. Sowohl der Vorschlag der Kommission zu den neuen Förderrichtlinien als auch jener über die Zielsetzungen für 2030 sind für Geschäftsführer Stefan Moidl ein Frontalangriff auf die erneuerbaren Energien. Außerdem würden sie gegen geltendes EU-Recht verstoßen Für ihn lesen sich diese Papiere so, als wären sie von der Atomlobby verfasst. Wenn die Änderungen so beschlossen werden, ist für Moidl klar, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien drastisch eingebremst würde. Die Zeit drängt, schon Anfang Juli könnten die neuen Richtlinien in Kraft treten. Die IG-Windkraft ruft die Bundesregierung dazu auf, sich in Brüssel dafür einzusetzen, dass die Vorschläge grundlegend überarbeitet werden. Dazu werden Allianzen mit anderen Mitgliedsstaaten notwendig sein, meint Stephane Bourgeouis von der European Wind Energy Alliance. Auch er zeigt sich schockiert:
„Wir sind ein bisschen enttäuscht. Wir haben große Hoffnungen an das Europäische Parlament, aber auch an Mitgliedsstaaten, an Österreich. Der Vorschlag mit einem derartig niedrigen Nicht-Ziel für Erneuerbare ist eigentlich der perfekte Vorschlag für UK und die Atomlobby und die Kohlelobby. Mit so einem Vorschlag gibt es ganz viel Platz für andere Technologien. Sogar 30 Prozent wären unambitioniert, da gäbe es immmer noch ziemlich viel Platz um die Atomkraft weiter auszubauen. Aber mit 27 Prozent hat die Atomlobby ganz klar gewonnen. Wir schauen gerade in Richtung Wien und anderer Mitgliedsstaaten, wo es Unterstützung für drei Ziele gibt.“
Nur drei Prozent mehr Erneuerbare bis zum Jahr 2030 würden bei nur leichten Effizienzsteigerungen 600...