Bei Schlaganfallsymptomen drängt die Zeit. Ob und wie gut sich der Patient von einem Schlaganfall erholen kann, liegt zu einem Großteil daran, wie schnell er oder sie in Behandlung kommt. Auch kleinere Schlaganfälle, sogenannte Transitorisch Ischämische Attacken – im Volksmund oft als Schlagerl verharmlost - sind unbedingt als Notfall zu behandeln. Schon beim ersten Auftreten von typischen Schlaganfallsymptomen empfehlen Neurologen, umgehend die Rettung zu rufen. Elisabeth Fertl, Vorstand der Neurologie in der Rudolfstiftung Wien, erklärt den Ablauf der folgenden Behandlung:
„Versetzen Sie sich mit mir in die Lage, dass Sie Spitalsarzt sind. Sie haben von der Rettung den Anruf bekommen, dass ein Schlaganfallpatient kommt. Ich will Sie nicht stressen, aber es ist schon so: Jetzt läuft die Uhr. Dieses Schlagwort Time is brain ist ganz wichtig. Das Spital und die betreuenden Ärzte müssen das verinnerlichen, damit man so schnell als möglich mit dem Schlaganfallpatienten zur Diagnostik kommt und dann auch zur gezielten Therapie. Der Neurologe macht seine erste Untersuchung. Er macht EKG, Labor und natürlich die Bildgebung. Dieser Prozess ist notwendig, damit wir das verschlossene Gehirngefäß so schnell wie möglich eröffnen können. Das macht man mit einer sogenannten Thrombolyse. Das ist ein Verfahren, wo sie mittels einer intravenösen Injektion ein Medikament verabreichen, dass den Blutpfropfen auflösen kann. Diese Thrombolyse sollte innerhalb von drei bis viereinhalb Stunden verabreicht werden.“
Danach ist es bereits zu spät, das Gehirngewebe ist dann meist irreparabel geschädigt. Um eine bestmögliche Versorgung zu gewährleisten, gibt es in Österreich flächendeckend sogenannte Stroke-Units...