Die ÖsterreicherInnen sind zunehmend Zeckenschutzimpfungsmuffel, nur mehr 54 Prozent sind korrekt geimpft. Dieser Trend wirkt sich nun auch auf die Frühsommer-Meningoenzephalitis-Fälle, kurz FSME, aus, wie das Department für Virologie der MedUni Wien am Mittwoch auf einer Informationskampagne vor Medien berichtet. So wurden 2013 mit 98 Fällen knapp doppelt so viele Personen als noch 2012 (52 Fälle) im Krankenhaus behandelt, unter ihnen sind auch zwei Todesopfer zu beklagen. Obwohl nicht jeder Zeckenstich automatisch zu einer Infektion führt, raten Experten unbedingt zu regelmäßigen FSME-Impfungen. Dazu Dr. Rudolf Schmitzberger, Referent für Impfangelegenheiten der Österreichischen Ärztekammer:
"Es wiegen sich manche in völlig falscher Sicherheit und sagen "ich bewege mich eh nicht im Freien". Da kann ich nur sagen, dass man auch im Gastgarten zum Beispiel von einem infizierten Zecken gebissen werden kann. Also liegt ein mangelndes Risikobewusstsein dafür vor. Oder eine andere Fehleinschätzung auf der umgekehrten Seite ist, dass manche sagen "ich bin schon so oft von einem Zecken gebissen worden, ich muss immun sein". Das ist leider nicht der Fall, es gibt hier keine natürliche Immunität. Es schützt hier nur die Impfung."
Einen deutlichen Rückgang bei Impfungen gab es im Vorjahr in den westlichen Bundesländern, in denen sich auch zunehmend der "Hotspot der Erkrankungen" verlagert hat, so Schmitzberger. Neben Oberösterreich mit 32 FSME-Erkrankungen folgt Tirol mit 26 Erkrankungen, darunter waren 16 Personen erst unter 15 Jahre alt. Waren in der Vergangenheit zumindest Kinder und Jugendliche gut geschützt, sind derzeit nur mehr 56 Prozent korrekt geimpft, dabei sind es gerade Kinder, die neben älteren Personen besonders gefährdet sind...