Durch den Umzug der Wissenschaft ins Wirtschaftsministerium und die harten Budgetverhandlungen könnten der Grundlagenforschung dramatische Kürzungen bevorstehen. Davor warnt der Wissenschaftsfonds FWF. Die österreichweit einzige Institution zur Förderung von Grundlagenforschung unterstützt jährlich etwa 4.000 Forscher mit Mitteln von knapp über 200 Millionen Euro. Die aktuellen Budgetverhandlungen könnten allerdings einen krassen Rückschlag bedeuten, erklärt FWF-Präsidentin Pascale Ehrenfreund:
„Wir sind in einer Situation, die äußerst schwierig ist, denn unser Budget war schon in den vergangenen Jahren und unter meinen Vorgängern sehr zerstückelt. Es gab nur einen Bundesvoranschlag von 101 Millionen Euro. Der Rest, also ungefähr 80 Millionen Euro, wurden aus Rücklagen zusammengekratzt, wie das immer so erklärt wurde. Diese Rücklagen sind natürlich jetzt verfallen, da wir in ein neues Ministerium eingegliedert wurden. Nun gilt für uns der Bundesvoranschlag von 101 Millionen Euro. Das ist natürlich eine Situation, die bedeuten würde, dass ab 2016 unser Budget um etwa 50 Prozent gekürzt ist. Das bedeutet auch für uns, dass wir schon im Jahr 2014 einen Bewilligungsstopp durchführen müssen.“
Ein schlechter Zeitpunkt, meint Ehrenfreund. Auch deshalb, weil es gerade jetzt gut laufe. Es gelinge immer öfter, Spitzenforscher nach Österreich zu holen. Dieser Trend steht nun auf dem Spiel. Grundlagenforschung ist die Basis wichtiger Innovationen, steht am Beginn der meisten Innovationsketten, erklärt Ehrenfreund. Die Unterstützung durch den FWF als einzige Förderstelle ist hier von fundamentaler Bedeutung...