Mit einer neuen Methode will die Kinderwunschklinik in Wels ab April Fehlgeburten und oft belastende Mehrlingsschwangerschaften verhindern. Das Erbgut der künstlich befruchteten Eizellen kann mit der neuen Technik daraufhin untersucht werden, ob sie sich für eine glücklich verlaufende Schwangerschaft eignen. Möglich ist die Untersuchung deshalb, weil sie nun am Mutterkuchen durchgeführt werden kann und nicht mehr, wie früher notwendig, am Embryo. So wird dem Embryo in dieser frühen und sensiblen Phase kein Schaden zufügt. Martin Swoboda ist ärztlicher Leiter der Kinderwunschklinik in Wels. Er betont, dass die Methode sich nicht eignet, um das oft genannte Designerbaby zu schaffen. Es gehe lediglich darum, überhaupt eine Eizelle zu finden, die sich für eine Schwangerschaft eignet:
„Die Theorie, die es in der Reproduktionsmedizin schon lange gibt ist folgende: Der Schlüssel zu einer glücklich verlaufenden Schwangerschaft ist das zurücksetzen eines mit einem korrekten Chromosomensatz ausgestatteten Embryos darstellt. In vielen Fällen der glücklosen Verläufe kann man genau jene Chromosomenstörungen nachweisen, die man schon vor dem Einsetzen finden hätte können, wenn man den Embryo untersuchen hätte können.“
Den betroffenen Paaren und vor allem den Frauen könnte damit unnötiges Leid erspart werden, meint Swoboda. Er vergleicht die Suche nach einer geeigneten Eizelle mit jener nach einer Perle in einem Berg von Austern. Bis jetzt müssen die Embryos eingesetzt werden um ihre Eignung festzustellen. Nicht-Einnisten, Fehlgeburten, und schwere Krankheiten sind mögliche Folgen. Besonders bei Frauen im fortgeschritteneren Alter gestaltet sich die Suche nach der seltenen Perle oft schwierig und langwierig...