Ein Zusammenspiel aus Pestiziden, Parasiten und Monokulturen sind die Hauptfaktoren des seit Jahren andauernden Bienensterben. Die von der EU mit Teilverboten belegten Neonicotinoide sind dementsprechend nicht alleine verantwortlich, sind sich Experten einig. Von den rund 80 in Europa heimischen Hummelarten, welche zu den Wildbienen zählen, ist bereits jede vierte akut vom Aussterben bedroht und rund die Hälfte weisen starke Populationsrückgänge auf. Derzeit findet die von GLOBAL 2000 initiierte Bienenschutzkonferenz in Schönbrunn in Wien statt, bei der Ursachen so wie Lösungsansätze diskutiert werden. Dazu der GLOBAL 2000 Umweltchemiker DI Dr. Helmut Burtscher:
"Unter allen Experten besteht hier denke ich Einigkeit, dass die Neonicotinoide, und die Pestizide im generellen, nicht die alleinige Ursache für die ökologische Schieflage in Hinblick auf Bestäuber aber auch andere Parameter darstellen, sondern, dass es hier mehrere Ursachen gibt. Natürlich sind gerade bei der Honigbiene bestimmte Bienenkrankheiten, Parasiten wie zB. die Varoamilbe ein sehr entscheidender Faktor, der an den Völkerverlusten, die alljährlich wiederkehren, beteiligt sind. Monokulturen bedeuten für die Bienen, wenn sie Spezialisten sind, sozusagen einen reichen Tisch, der aber nur aus einer einzigen Speise besteht. Für Wildbienen bedeuten sie eine Agrarwüste."
Die Bienenvölker vom Bodensee bis zum Neusidlersee gewährleisten eine kostenlose, flächendeckende Bestäubung der Kulturlandschaft Österreichs, so Christian Boigenzahn, Geschäftsführer der "Biene Österreich". Der Wert der jährlichen Bestäubungsleistung alleine in Österreich liege äquivalent etwa bei geschätzten 500 Mio. Euro. Um diese Leistung auch weiterhin zu gewährleisten, braucht es daher strikte Auflagen der Agrarpolitik...