Die österreichischen Milchbauern produzieren hohe Qualität, um angemessene Preise müssen sie jedoch oft kämpfen. Preisvergleiche mit Deutschland hält Helmut Petschar, Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter, für nicht zulässig. Die Milchverarbeitung ist in Österreich zum größten Teil genossenschaftlich organisiert. Die Qualitätsstandards sind höher. Während ein durchschnittlicher deutscher Milchbetrieb über 40 Kühe hält, sind es in Österreich unter 16. Die Entwicklung der Umsätze und Gewinne ist immer mehr von ausländischen Märkten abhängig. Fast die Hälft der Produktion geht bereits in den Export. Dennoch betont Petschar, dass für die heimische Milchwirtschaft die Versorgungssicherheit zu Hause im Vordergrund steht:
„Im letzten Jahr sind Milchprodukte in ganz Europa ein knappes Gut geworden. Das heißt: alle österreichischen Molkereien hätten in Massenproduktion Butterfett und Magermilch Richtung Osten verkaufen können. Wir setzen aber auf Produktqualität. Wir wollen die Versorgungssicherheit in Österreich sicherstellen. Es wäre nur ein kurzfristiger Weg Mengen ins Ausland zu verkaufen. Dann sind in Österreich die Regale leer und es kommen billigere Produkte aus dem Ausland. Wir wollen Versorgungssicherheit in Österreich sicherstellen und brauchen für unsere Qualitätsprodukte aber auch einen entsprechenden Preis.“
Die Milchverarbeiter machen in Österreich bei 2,33 Milliarden Umsatz nur 0,8 Prozent Gewinn. Das liegt daran, dass die Milchwirtschaft in Österreich zum Großteil genossenschaftlich organisiert ist. Die höheren Einnahmen werden in Form von höheren Erzeugermilchpreisen an die Milchbauern weitergegeben...