Mit dem Slogan "Evolution Volkspartei" will der Generalsekretär der ÖVP, Mag. Gernot Blümel, eine Struktur-, aber auch Inhaltsreform einläuten, die mit einer formellen Beschlussfassung Mitte nächsten Jahres enden soll. Blümel sieht aktuell die Notwendigkeit einer größeren Wendigkeit politischer Bewegungen, da "Menschen auch flexibler werden, was politische Zugehörigkeit angeht". Grundwerte seien für den ÖVP-Generalsekretär aber "zeitlos und unverhandelbar". Blümel:
"Es geht mir darum, die Österreichische Volkspartei zu einer bürgerlichen Bewegung zu machen, wo einfach jeder mitmachen kann, der ein Stück des Weges mit uns gehen mag bei einem bestimmten Grundwert, bei einem bestimmten Anliegen oder wenn es um eine bestimmte Person geht. Da muss man sich nicht gleichzeitig bei einer bündischen Zugehörigkeit wohlfühlen oder Funktionär sein. Das kann auch darüber hinaus möglich sein, wenn man eben künftig erfolgreich sein möchte. Und diese Evolutionsbewegung, die wir jetzt entfachen wollen, startet heute, und es geht uns dabei vor allem um Struktur und um Inhalte. Aber dieser Strukturbereich ist uns ganz wichtig. Insgesamt soll es eine Bewegung von unten nach oben werden, bei der die Bundespartei lediglich den Rahmen der Diskussion zur Verfügung stellt und alle einlädt mit zu machen, die sich eben interessieren für moderne, bürgerliche Politik der Zukunft."
Das Grundsatzprogramm der ÖVP ist aus dem Jahr 1995, kommendes Jahr wird die Partei 70 Jahre alt. Für Blümel ein "guter Zeitpunkt für eine Weiterentwicklung". An der Erneuerung sollen aber nicht nur parteinahe Personen mitwirken, viel mehr will Blümel die Schwarmintelligenz nutzen und Interessierte in einer Onlinediskussion eine Stimme geben...