Nicht für jeden Menschen bedeutet der Verzehr von Lebensmitteln automatisch ein Genusserlebnis, ein bis drei Prozent der österreichischen Bevölkerung leiden an einer Nahrungsmittelallergie, bei Kindern betrifft es sogar acht bis zehn Prozent. Die Lebensqualität betroffener Patienten leidet erheblich unter der tagtäglichen "Spurensuche" nach potentiellen Allergenen, sei es bei Einkäufen im Supermarkt oder bei Restaurantbesuchen. Jedoch kann nicht aus jeder nahrungsmittelbedingte Beschwerde automatisch auf eine Nahrungsmittelallergie geschlossen werden. So ist die Verwechslung einer Allergie mit der deutlich häufiger auftretenden Intoleranz, etwa auf Histamin, Frucht- oder Milchzucker groß. Letztere kann zwar unangenehm werden, stellt aber keine ernsthafte Bedrohung für den Körper dar. Dazu die Hautärztin Dr. Nadine Mothes-Luksch:
"Wenn es sich hier um eine Unverträglichkeit handelt, dann macht die Menge das Gift. Das heißt je mehr Sie von einer Sache zu sich nehmen, umso mehr ist Ihr Enzymsystem im Körper überlastet und Sie haben die Probleme. Bei einer echten Nahrungsmittelallergie genügt eine kleine Menge, um schwerste allergische Reaktionen bis hin zum allergischen Schock zu verursachen. Und hier geht es darum, das ganz eindeutig beim und mit dem Patienten in der ausführlichen Anamnese herauszubekommen, ob ich hier schon einen Hinweis eher Richtung einer Intoleranz oder ob ich hier einen Hinweis in Richtung einer echten Allergie habe, oder einer häufigeren pollenassoziierten Allergie. Das heißt Birkenpollenallergiker, die keine Äpfel essen können, mit der Karotte Schwierigkeiten haben, die aber meistens nicht so schwere Symptome machen, sondern eher auf den Mund- und Rachen-Bereich beschränkt bleiben...