Bundesministerin Sophie Karmasin will einen gesetzlichen Feiertag für Familien einführen. Er soll am 15 Mai, dem internationalen Tag der Familie stattfinden. Brisant: Sie kann sich vorstellen, dafür dem Tag der Arbeit am ersten Mai den Status eines Feiertages zu nehmen. Ein zusätzlicher Feiertag wäre für die Wirtschaft nicht annehmbar und katholische Feiertage sind in Österreich nicht antastbar. Den Feiertag brauche es, um Bewusstsein für die Wichtigkeit von Familien zu schaffen, meint Karmasin, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Österreich zum familienfreundlichsten Land Europas zu machen. Der Tag der Arbeit ist für sie eher ein Relikt:
„Ich denke, es gibt hier Feiertage, die aus der Vergangenheit kommen, und welche, die die Zukunft beschreiben sollten. Ich bin der Meinung, der Tag der Arbeit ist ein gutes Relikt aus der Vergangenheit. Mit Betonung auf: Aus der Vergangenheit. Hier ist auch vieles passiert für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen. Gleichzeitig feiert der Tag der Arbeit auch Menschen, die im Erwerbsprozess sind. Wir haben aber auch eine Reihe von Personengruppen, die sehr wertvolle Arbeit für Österreich leisten – Stichwort: Eltern, die zuhause auf ihre Kinder aufpassen und sich in Karenz befinden, die ältere Menschen betreuen, die nicht klassisch im Erwerbsprozess stehen aber dennoch wertvolle Arbeit leisten – die aber nicht an diesem Tag der Arbeit bedacht werden. Deswegen bin ich der Meinung, der Tag der Arbeit gehört der Vergangenheit an und der Tag der Familien der Zukunft.“
Gerade der erste Mai liegt aber dem Koalitionspartner SPÖ besonders am Herzen. Karmasin will Überzeugungsarbeit leisten. Auch die SPÖ könne sich den Zeichen der Zeit gegenüber nicht verschließen...