Der medizinische Fortschritt bei Herz-Kreislaufbehandlungen ermöglicht eine erhebliche Zunahme der Lebenserwartung, gleichzeitig wird durch einen zunehmend ungesunden Lebensstil dieser Fortschritt wieder wettgemacht. Starben vor 25 Jahren zwischen 20 und 30 Prozent der hospitalisierten Herzinfarktpatientinnen und -patienten, sind es heute vier bis fünf Prozent, wie der Präsident der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft (ÖKG) Franz Weidinger auf einer Pressekonferenz im Vorfeld der Jahrestagung der ÖKG bilanziert. Allerdings gibt es noch sehr viel zu tun, denn jeder Zweite stirbt an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Dazu Weidinger:
"Herz-Kreislauf-Erkrankungen stehen nach wie vor weit an der Spitze der Todesursachen weltweit. Nicht nur in den westlichen Ländern, sondern auch - und das ist alarmierend - in den niedrigen und mittleren Einkommensländern, sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen bereits an erster Stelle, was die Todesursache betrifft. So sterben also weltweit 17 Mio. Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen jährlich. Fast die Hälfte aller Todesfälle in Europa gehen auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurück und natürlich ist das auch in Österreich so. 42,7%, nach der letzten Statistik, sterben an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Im Vergleich dazu versterben an Krebs 25%."
Den Grund, weshalb trotz der großen medizinischen Fortschritte in der Diagnose und Behandlung noch immer so viele Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben, sieht Weidinger in einem zunehmend ungesunden Lebensstil. Für den ÖKG-Präsidenten braucht es daher verstärkte Präventions-Programme, welche die Koronarpatienten bei der Änderung ihres Lebensstils unterstützen. Weidinger:
"Wichtig zur Verhinderung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist vor allem ein gesunder Lebensstil, und hier ist noch viel Verbesserung notwendig...