Um qualifizierten Personen mit Migrationshintergrund bessere Chancen am österreichischen Arbeitsmarkt zu ermöglichen und gleichzeitig dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, wurde 2008 das Programm "Mentoring für MigrantInnen" ins Leben gerufen. Die Wirtschaftskammer Österreich, die gemeinsam mit den Programmpartnern Österreichischer Integrationsfonds (ÖIF) und dem Arbeitsmarktservice das Programm ins Leben gerufen hat, zieht nach 1.000 erfolgreichen Mentoring-Paaren eine äußerst positive Bilanz. Ab Herbst wird das Programm weiter ausgebaut und soll laut der Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich, Anna Maria Hochhauser, "die Folgen der demographischen Entwicklung abfedern und die Versorgung der Betriebe mit geeigneten Arbeitskräften sicherstellen". Hochhauser:
"63 Prozent unserer österreichischen Unternehmen, und das sind fünf Prozent mehr als im Vorjahr, sagen, dass die mangelnde Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal die größte Bedrohung für die Weiterentwicklung des Unternehmens ist. Und das ist jetzt nicht nur die große Industrie sozusagen, sondern nach der KMU-Forschung Austria sagen auch 26 Prozent unserer Unternehmerinnen und Unternehmer im Gewerbe und Handwerk, dass der aktuelle Bedarf sehr, sehr hoch ist und derzeit in Summe vom Arbeitsmarkt nicht gedeckt werden kann. Der aktuelle Bedarf sind etwa 14.000 Stellen österreichweit, die im Gewerbe und Handwerk fehlen."
Rund 20 Prozent der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter sind Menschen mit Migrationshintergrund, die Erwerbstätigenquote liegt etwa bei 66 Prozent, bei Menschen ohne Migrationshintergrund liegt sie bei 74 Prozent. Die Gründe können laut AMS-Vorstand Johannes Kopf bei zu geringen Sprachkenntnissen liegen, genauso aber auch bei mangelnder Anerkennung von Qualifikationen oder fehlenden Netzwerken, welche oftmals wichtige Türöffner für den Zugang zum Arbeitsmarkt darstellen...