Müdigkeit, Reizbarkeit und Nervosität sind Symptome von Schlafmangel. Schon ein paar Nächte schlechten Schlafes haben auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit. 38 Prozent aller Europäer sind von Ein- und Durchschlafproblemen betroffen, Tendenz steigend. Zu wenig Schlaf erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen , schwächt das Immunsystem, ja sogar die Lebenserwartung sinkt. Auch die Gefahr von Arbeits- und Verkehrsunfällen steigt bei Schlafmangel sprunghaft. Auf diese Umstände wird auch heuer wieder am europäischen Tag des Schlafes am 21. Juni hingewiesen. Betroffene greifen häufig zu Schlaftabletten aus der Gruppe der Benzodiazepine, einer Gruppe von Medikamenten, die alles andere als unbedenklich ist, wie der Schlafmediziner Manfred Walzl erklärt:
„Benzodiazepine machen abhängig. Bedauerlicherweise werden gerade diese Medikamente oft unkritisch eingesetzt. Oft auch aus gutem Grund: Sie gehen zum Doktor und sagen: Ich kann nicht schlafen. Der gibt ihnen eine Packung Benzodiazepine und beide sind für den Moment glücklich. Der Doktor, weil er Ihnen geholfen hat und Sie, weil Sie schlafen können. In vier Wochen sieht die Welt schon anders aus. Sie brauchen immer mehr dieser Medikamente und können trotzdem nicht wesentlich besser schlafen. Wir schätzen, dass es in Österreich – die Dunkelziffer ist enorm hoch – zwischen 75.000 und 150.000 Benzodiazepinabhängige gibt. In Wirklichkeit sind das wahrscheinlich noch viel, viel mehr. Das ist ein riesiges gesundheitliches, ein volksgesundheitliches Problem.“
Ein Vertreter der Benzodiazepine ist das weithin bekannte Valium. Diese Medikamente haben durchaus ihre Berechtigung, betont der Apotheker Ernst Pallenbach...