Hinter dem Titel „Praktikum“ verbergen sich oftmals prekäre Arbeitsverhältnisse, die eigentlich ein vollwertiges Dienstverhältnis sind. Betroffen von der immer stärker aufkommenden Generation Praktikum sind vor allem topmotivierte und hochqualifizierte AkademikerInnen, die gerade ihr Studium abgeschlossen haben. Sozialminister Rudolf Hundstorfer präsentierte heute gemeinsam mit SPÖ Kinder- und Jugendsprecherin Katharina Kucharowits und Veronika Kronberger vom Verein „Generation Praktikum“ einen Forderungs- und Maßnahmenkatalog um dem entgegen zu wirken. Vorderrangiges Ziel muss laut Hundstorfer eine gesetzliche Definition sein, die festlegt was ein Praktikum beinhaltet:
„Ich möchte versuchen eine gesetzliche Definition von Ausbildungsverhältnissen in Abgrenzung zum Arbeitsverhältnis herbei zu führen. Das ist der eine Punkt. Das Zweite ist, dass es uns auch gelingen sollte – was schon teilweise gelungen ist – die Verankerung von Praktika in den entsprechenden Kollektivverträgen zu erreichen. Das im Kollektivvertrag bestimmte Entgeltregelungen vorgesehen sind. Ich möchte aber auch ersuchen die Kontrollbehören, sprich in dem Fall die Gebietskrankenkassen, verstärktes Augenmerk auf die Problematik zu lenken und wir werden hier versuchen auch verstärkt in bestimmten Branchen zu prüfen. Zum Schluss kommend, möchte ich die Arbeitgeber bitten und ersuchen eine faire Behandlung dieser Personengruppe herbei zu führen.“
Die Umsetzung dieser Forderungen ist auch gesellschaftlich von enormer Wichtigkeit, betont Katharina Kucharowits. Durch prekäre Beschäftigungen wie dem Praktikum, aber auch durch Anstellungen im Geringfügigkeitsbereich, entstehen nicht nur individuell sondern auch wirtschaftlich und sozial gesehen verschieden Nachteile, so die SPÖ-Jugendsprecherin:
„Wenn ich weniger verdiene als junger Mensch, fertig ausgebildet bin, das Studium abgeschlossen hab und kein wirkliches Einkommen habe, sondern unterbezahlt oder gar nicht bezahlt bin, geringfügig beschäftigt bin, kann ich auch dementsprechend ins Sozialsystem einzahlen – was wir allerdings benötigen würden...