Badeunfälle zählen zu den häufigsten unfallbedingten Todesursachen bei Kindern, nur wenige Minuten entscheiden dabei zwischen Leben und Tod. Gerade Kleinkinder sind stark gefährdet, da sie bei einer Gefahrensituation im Wasser in einen reflexartigen Schockzustand geraten und so weder auf sich aufmerksam machen, noch sich selbst aus ihrer Lage befreien können. Als wichtigste Vorsichtsmaßnahme gilt daher Kinder immer im Auge zu behalten, Kleinkinder gar in Griffweite. Dr. Othmar Thann, Direktor des Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV):
"Wenn wir uns die Unfallzahlen ansehen, dann sehen wir, dass wir im Jahr durchschnittlich 4.000 Verletzte nach einem Badeunfall haben, das geht bis zum Wachkoma, und 46 Personen starben dabei alleine im Jahr 2012. Das bedeutet, dass durchschnittlich pro Jahr fünf Kinder unter 15 Jahren in Österreich ertrinken. Und von diesen fünf Kindern sind wiederum vier Kinder jünger als fünf Jahre. Das heißt in dieser Altersgruppe ist das Ertrinken die häufigste unfallbedingte Todesursache, nicht wie früher das Sterben im Kindbett auf Grund von Erkrankungen."
Ob im Freibad, am See oder zu Hause im Pool - oftmals reichen nur wenige Zentimeter Wasser sowie ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit aus und die Katastrophe nimmt in kürzester Zeit seinen Lauf. "Ertrinken passiert in der Regel unter Aufsicht", so Thann. In 90 Prozent aller Ertrinkungsunfälle befinden sich die Kinder gerade einmal in einem Umkreis von weniger als 10 Metern. Obwohl sie sich damit in Rufweite befinden, darf bei Kindern jedoch nicht von Hilfeschreien ausgegangen werden. Dazu Primarius Univ. Prof. Dr. Harald Hertz, Chefarzt des Wiener Roten Kreuzes:
"Bei einem Kind ist es so, dass das Kind in das Wasser hineinfällt, für das Kind ein unbekanntes Medium, weil es nicht Schwimmen kann...