Trotz schwieriger Wetterbedingungen ernten Österreichs Getreidebauern heuer mit 3,2 Mio. Tonnen um 10% mehr Getreide als im Vorjahr, von einem Rekordjahr will man bei der Agrarmarkt Austria (AMA) jedoch nicht sprechen. Viele Getreidebauern sahen nach dem trockenen und milden Winter, welcher zu erhöhtem Schädlings- und Krankheitsdruck führte, der Ernte bereits frühzeitig mit Sorge entgegen, im weiteren Jahresverlauf konnten die Pflanzen dann aber trotzdem noch prächtig gedeihen. Getrübt wird die Freude nun allerdings ein wenig durch ein niedrigeres Preisniveau. Für die im Herbst anstehende Maisernte kann nach dem schlechten Ergebnis im Vorjahr ebenfalls von einem guten Ertrag ausgegangen werden. Dazu Franz Stefan Hautzinger, Vorsitzender des Verwaltungsrates der AMA, Getreidebauer:
"Man kann sagen, nachdem wir jetzt wirklich so ein gutes Ergebnis eingefahren haben, dass das Jahr 2014 ein Jahr der Überraschungen war, ein Jahr der Wetterextreme. Denn seit es Wetteraufzeichnungen gibt können wir feststellen, dass wir diesmal den wärmsten und auch trockensten Winter überhaupt gehabt haben. Diese Trockenheit hat sich ja bis in den April hinein gezogen und das hat natürlich Auswirkungen auf die Kulturen gehabt. Und dann hat das Ganze im Mai gedreht, es gab irrsinnig viel Niederschläge, die Kulturen haben sich sehr erholt und gut entwickeln können bis dann diese Pfingsthitze gekommen ist, wo man wieder ein bisschen zittern mussten. Gott sei Dank war das nur eine sehr kurze Phase, letzten Endes sind die Bestände dann sehr gut heran gereift."
Insgesamt gestalten sich die Ertragsmengen je nach Region jedoch unterschiedlich. In von Trockenheit geplagten Regionen wie dem Weinviertel kommt es daher stellenweise zu drastischen Ernteeinbrüchen. Österreichweit bleibt nach wie vor Weichweizen die wichtigste Getreideart, knapp 1,7 Mio...