Jedes Jahr sind in Österreich rund 40.000 SchülerInnen nicht zum Aufstieg in die nächste Klasse berechtigt. Jene, die bei einer Nachprüfung noch eine Chance bekommen, verbringen oft den ganzen Sommer mit Lernen. Eine IFES-Befragung im Auftrag der Arbeiterkammer zeigt: Allein im Sommer geben Eltern für private Nachhilfe rund 26 Millionen Euro aus. Kurt Kremzar, Bildungsexperte der AK Wien:
„Haben während des Schuljahres etwa 19% der Kinder eine bezahlte Nachhilfe, so sind es im Sommer immerhin noch 7%. Das heißt es sind ungefähr 56.000 Familien, deren Kinder auch im Sommer eine bezahlte Nachhilfe konsumieren. Insgesamt sind das etwa 26 Millionen Euro, die die Eltern für Nachhilfe im Sommer ausgeben. Das hängt sicherlich auch damit zusammen, dass etwa 35.000 Schülerinnen und Schüler jedes Jahr nicht zum Aufsteigen berechtigt sind und etwa 12.000 dürfen mit einem Nicht Genügend aufsteigen. Aber auch diejenigen machen eine Wiederholungsprüfung um den 5er auszubessern, sodass hier eine ganz beträchtliche Anzahl von Kindern da ist, die in den Sommerferien lernen müssen und ein Teil davon auch mit bezahlter Nachhilfe versuchen, die Wiederholungsprüfung zu schaffen."
An der IFES-Befragung im Auftrag der AK haben zwischen März und April 2014 österreichweit 3.000 Haushalte mit insgesamt 5.060 Schulkindern teilgenommen. Im Durchschnitt werden pro Familie 468 Euro für Nachhilfe ausgegeben: Ein Luxus, den viele sich nicht leisten können. Kremzar:
„In unserer Studie schauen wir natürlich auch welche Einkommensgruppe Nachhilfe für ihre Kinder bezahlt. Da sehen wir sehr stark, umso höher das Einkommen, desto höhere Ausgaben für die Kinder...