Der Arbeitsklimaindex für die Tourismusbranche zeichnet ein schlechtes Stimmungsbild für die Branche. Der Gesamtwert liegt knapp unter dem allgemeinem Durchschnitt, besonders groß ist die Unzufriedenheit mit Entwicklungsmöglichkeiten, Arbeitszeiten und Verdienst. Dazu droht ein von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern der Branche geschätzter Vorteil wegzufallen: Arbeiterkammer Präsident Rudi Kaske erklärt im Rahmen einer Pressekonferenz, dass Jobwechsel sich zunehmend schwieriger gestalten. Auf Eis liegen die Kolletivvertragsverhandlungen, - die Arbeitgeberseite hat den Verhandlungstisch verlassen. Gewerkschaftsverhandler Rudolf Komaromy zeigt dafür kein Verständnis:
„Eine Verkürzung der Nachtruhezeit von elf auf acht Stunden würde für sehr viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bedeuten, dass es nur noch einen Teilzeitschlaf gibt. Ich verstehe schon den Wunsch der Arbeitnehmerseite, dass eine Servierkraft am Abend das Abendessen serviert, danach in der Bar steht und um sieben Uhr in der Früh das Frühstück serviert. Es sind Menschen, die hier arbeiten und keine Maschinen. Es wird sicherlich nicht zur Arbeitszufriedenheit, aber auch nicht zur Zufriedenheit der Gäste führen, wenn Menschen müde, ausgemergelt und fertig ihre Arbeit verrichten. Daher ist es unverständlich für uns, nur aus diesem Grund die Kollektivvertragsverhandlungen abzubrechen.“
Komaromy fordert die Arbeitgeber auf wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren um bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Schon jetzt gäbe es ein Nachwuchsproblem – so hat sich die Zahl der Kochlehrlinge in den letzten Jahren halbiert. Auf 26 freie Ausbildungsplätze kommt nur ein Bewerber...