Aktuell machen Meldungen die Runde, wonach der ukrainische Ministerpräsident Arsen Jazenjuk behauptet, von Plänen zu wissen, dass Moskau den Gas-Transit in die Länder der Europäischen Union im Winter blockieren möchte. Das Dementi folgte vom russischen Energieminister wenige Stunden später: Er versicherte „größtmögliche Anstrengungen“ zu unternehmen, um seinen Verpflichtungen europäischen Firmen gegenüber nachzukommen. In diesem Umfeld der Unsicherheiten brachte heute der Vorstand der österreichischen Strom- und Gasregulierungsbehörde E-Control, Walter Boltz, ein wenig Licht ins Dunkel in den von vielen Spekulationen umgebenen Themenbereich. Die gute Nachricht vorweg: Egal was passiert, diesen Winter wird Österreich in jedem Fall durchkommen, so Boltz:
„Bei einem Ausfall der Ukrainelieferungen wären die Auswirkungen minimal. Wir hätten wahrscheinlich eine Steigerung der Preise auf den Märkten, eine Versorgungsunterbrechung wäre für keinen einzigen Kunden gegeben. Bei einem Komplettausfall haben wir eine ähnliche Situation: Die Preise würden wahrscheinlich noch stärker steigen, weil Europa dann insgesamt an geringen Gasmengen leiden würde. Wir wären aber trotzdem in der Lage alle österreichischen Kunden sehr gut zu versorgen. Wir müssten nur sicherstellen, dass nach dem Winter irgendwo Gas herkommt , weil wir dann die Speicher wieder füllen müssten.“
Diese gute Nachricht kann in sechs EU-Staaten (Slowakei, Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen und Finnland) nicht verkündet werden, diese sind nämlich zu 100% von russischen Lieferungen abhängig...