In Wien gibt es etwa zwischen 35.000 und 75.000 alkoholabhängige Menschen. 150.000 weitere Menschen weisen einen problematischen Alkoholkonsum auf. Zur Zeit gibt es in Wien kein koordiniertes Gesamtkonzept, welches die Betroffenen betreut und die medizinische und therapeutische Behandlung mit Rehabilitationsmaßnahmen vereint. Gemeinsam mit der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) und der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) will die Stadt Wien Menschen mit Alkoholerkrankungen künftig besser unterstützen. Im Oktober 2014 startet das Pilotprojekt „Alkohol 2020“ im Rahmen der Gesundheitsreform. Für Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely war dieses Projekt schon lang notwendig:
„Ich freue mich insbesondere deshalb, weil das eines der ersten wirklich konkreten erfolgreichen Projekte der Gesundheitsreform ist und das was es darüber hinaus ist, ist ein wirklicher Paradigmenwechsel in der Gesundheitspolitik in dieser Stadt und ich sage auch in diesem Land und das ist gut und das ist wichtig so. Wien hat mit dem Konzept 'Alkohol 2020' ein komplett neues Betreuungsangebot für Menschen mit Alkoholerkrankungen entwickelt. Das Schwierige am Umgang mit Alkoholerkrankungen ist, dass Alkohol ein Genussmittel ist und auch ein Genussmittel bleiben soll. Aber der Bruch, wo es dann vom Genuss zur Krankheit wird ist eine Gratwanderung. Und wir haben miteinander beschlossen, das kann so nicht bleiben, sondern wir brauchen für die Wienerinnen und Wiener, die eine Alkoholerkrankung haben ein konkretes Angebot.“
Mit dem Projekt arbeiten erstmals die PVA, die WGKK, die Stadt Wien sowie niedergelassene ÄrztInnen und spezialisierte Suchthilfeeinrichtungen zusammen...