In den letzten Monaten haben sich die Konjunkturaussichten für die heimische Wirtschaft verschlechtert. Forscher des Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo) und des Instituts für höhere Studien (IHS) haben in einer Pressekonferenz am Donnerstag ihre letzten Prognosen von Juni 2014 halbiert. Gingen die Forscher damals noch von einem Wachstum des österreichischen BIPs von 1,2% - 1,4% aus, prognostizieren diese jetzt nicht einmal mehr ein Prozent für 2014. Prof. Karl Aiginger, Direktor des Wifo fasst die aktuelle Konjunkturprognose für 2014 zusammen:
„Die österreichische Wirtschaft wird heuer nur um 0,8% wachsen und für nächstes Jahr hält sich die Belebung ebenfalls in Grenzen mit 1,2%. Für den Arbeitsmarkt heißt das, dass wir auf der einen Seite steigende Beschäftigung haben, aber größtenteils Teilzeitbeschäftigung und Ausländerbeschäftigung und auf der anderen Seite die Arbeitslosenrate nach österreichischer Messung auf 8% oder sogar 8,8% steigt. Das ist unbefriedigend und hier müsste die Wirtschaftspolitik entgegen halten, sowohl die österreichische als auch die europäische.“
Grund für die lähmende Konjunktur ist vor allem die schlechte Stimmung auf internationaler Ebene. Das schwache Wirtschaftswachstum in Deutschland, Italien oder Frankreich beeinflussen auch den heimischen Außenhandel. Gleichzeitig herrscht Unsicherheit in den Unternehmen durch aktuelle politische Krisen wie dem Nahostkonflikt oder der Ukraine-Russland-Krise. Für 2015 wird zwar ein Wirtschaftswachstum von 1,6% erwartet, die Arbeitslosigkeit bleibt jedoch hoch, weiß Direktor des IHS Christian Keuschnigg:
„Wir rechnen für 2015 mit einer Arbeitslosenquote von 8,3%, das ist ein halber Prozentpunkt mehr als wir letztes Jahr hatten...