Nur 8,9 Prozent der Väter nutzen Kinderbetreuungsgeld und Karenz. Bei den Müttern sind es 91,1 Prozent. Sozialminister Rudolf Hundstorfer gesteht im Rahmen der diesjährigen Männerkonferenz, dass diese Zahlen noch sehr weit von den Zielen entfernt sein. Er wünscht sich eine nahezu ausgeglichene Quote. Bei der Konferenz lässt man sich unter anderem von Luxemburg beraten, wo immerhin schon 25 Prozent der Väter in Karenz gehen. Problematisch ist auch, dass Jungväter meist noch mehr Arbeiten als zuvor, während Mütter oft nur schwer Zugang zum Arbeitsmarkt finden. Mütter von Kindern unter sieben Jahren arbeiten zu 81 Prozent Teilzeit, bei den Vätern sind es nur 18 Prozent. Rudolf Hundstorfer:
„Gleichzeitig leisten 34 Prozent der Väter von sehr kleinen Kindern regelmäßig mehr als 40 Stunden. Das heißt auch da zeigt die Untersuchung, dass Frauen mehr arbeiten wollen und Männer weniger. Hier sind Realität und Idee sehr weit auseinander. Unser Ziel muss es also sein die Aufteilung der Kinderbetreuung zwischen Vätern und Müttern zu annähernd gleichen Teilen, bessere soziale Absicherung von Frauen und weniger Kinderarmut durch eine frühere und höhere Erwerbsbeteiligung der Frauen zu erreichen.“
Eine vom Sozialministerium in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass die Väterkarenz möglicherweise nicht jene negative Auswirkung auf die Karriere hat, die oft befürchtet wird. Weder die Arbeitszeit, noch der Verdienst der Väter die in Karenz waren sind geringer als jene von Vätern die keine Berufsauszeit genommen haben. Frauenministerin Heinisch-Hosek ortet dennoch Schwierigkeiten für Männer die in Karenz gehen wollen:
„Von knapp 300 Millionen Überstunden, werden in Österreich über 70 Prozent von Männern geleistet...