Die kalte Jahreszeit beginnt und so erhöht sich auch die Gefahr für Krankheiten, die durch Husten oder Niesen übertragen werden. Dazu gehören auch die gefährlichen, aber oft unterschätzten Bakterien namens Pneumokokken. Gefährlich sind sie, da sie Auslöser von schweren Erkrankungen wie Lungenentzündungen, Gehirnhautentzündungen oder Blutvergiftungen sind. Die Zahlen sprechen für sich: Im Vorjahr erkrankten in Österreich 315 Menschen an einer schweren Pneumokokken-Infektion. Im Schnitt ist das etwa ein Mensch pro Tag. Zudem stirbt etwa ein Patient pro Monat an den Folgen der Pneumokokken-Infektion. Die Dunkelziffer wird jedoch um einiges höher geschätzt. Oberarzt Dr. Oskar Jonata erklärt die Bedeutung von Pneumokokken im menschlichen Körper:
„Pneumokokken gehören in die Gruppe der krankmachenden Keime. Pneumokokken sind Teil der menschlichen Flora. Das heißt, sie sitzen im Nasen-Rachen-Raum, in unterschiedlichem Ausmaß, abhängig von Alter, Geschlecht, Jahreszeit. Aber grob kann man sagen, dass jeder Mensch einmal in seinem Leben ganz sicher Kontakt hat mit Pneumokokken. Was aus dem Kontakt wird, entscheidet sich im Einzelfall. Die Mehrzahl dieser Kontakte verläuft harmlos, allerdings kann es zu katastrophalen Infektionen kommen, wenn gewisse Risikofaktoren zusammentreffen."
Zu den Risikofaktoren gehören vor allem ein geschwächtes Immunsystem und chronische Erkrankungen wie chronisches Asthma, chronische Herzschwäche oder Stoffwechselerkrankungen. Neben Säuglingen und Kleinkindern zählen daher ältere Menschen zur Risikogruppe Nummer 1. Acht von zehn der Pneumokokken-Erkrankungen im Jahr 2013 betrafen Österreicher ab 45 Jahren...