Experten warnen vor einem rasanten Anstieg der Diabetes-Erkrankungen in den nächsten Jahren. Bis 2030 könnte sich die Zahl der Diabetikerinnen und Diabetiker in Österreich laut Prognosen der Welt-Gesundheitsorganisation WHO um die Hälfte erhöhen. Grund dafür sind Stress und ein zunehmend ungesünderer Lebensstil. Die Österreichische Diabetes Gesellschaft ÖDG startet deshalb rund um den Weltdiabetestag am 14. November eine Awareness-Kampagne mit dem Titel FACE DIABETES. Die Krankheit betrifft alle, ist Thomas C. Wascher -Präsident der ÖDG – überzeugt. Mittlerweile leiden immerhin fast acht Prozent der Bevölkerung an einer Diabetes -Erkrankung:
„Zur Zeit gehen wir davon aus, dass es in Österreich rund 600.000 Diabetikerinnen und Diabetiker gibt. Der überwiegende Teil davon sind Typ zwei Diabetiker, in etwa 90 bis 92 Prozent. In etwa 50.000 dürften Typ eins Diabetiker und seltenere Diabetesformen sein. In den nächsten Jahren dürften die Zahlen steigen. Vorhersagen der Weltgesundheitsorganisationen und der internationalen Diabetesorganisation legen nahe, dass es in 15 Jahren zwischen 900.000 und einer Million Betroffene sein werden.“
1,7 Milliarden Euro werden jährlich für die Behandlung von Diabetes-Typ-2-Betroffenen aufgewendet. Der Großteil davon entfällt auf stationäre Behandlung. Claudia Francesconi von der Diabetes- und Stoffwechselambulanz im Gesundheitszentrum Wien Mitte weißt darauf hin, dass dies nur einen Teil der Kosten widerspiegelt, die tatsächlich durch die Volkskrankheit Diabetes verursacht werden. Neben medizinischen Folgekosten durch Herzoperationen, Amputationen und ähnlichem entstehen auch soziale Kosten:
„Viele Betroffene gleiten in die Frühpension und die soziale Bedürftigkeit ab und tragen dadurch auch nichts mehr zum Bruttosozialprodukt bei...